Interviews mit unseren Späteinsteigern Teil 2: Ruth (57 Jahre, Grüngurt) . 1. Seit wann trainierst
Du Karate und wie alt warst Du, als Du mit Karate begonnen hast? Ich trainiere
seit 2012 und war damals 49 Jahre alt. 2. Wie bist Du
auf Karate aufmerksam geworden und was hat Dich überzeugt dabeizubleiben? Ich hatte nach
einem Sport gesucht und dabei den Aushang beim MTSV Schwabing gesehen. Da ich
als Jugendliche schon mal Kampfsport gemacht hatte und mir das immer sehr gut
gefallen hatte, habe ich mich spontan angemeldet. Dabei geblieben bin ich
aufgrund mehrerer Faktoren: mir gefällt Karate generell gut, das Training ist
qualitativ hochwertig, nette Trainingskollegen, angenehme Atmosphäre und nicht
zuletzt die örtliche Nähe des Trainingsortes. 3. Wie oft pro
Woche trainierst Du? Falsche Frage J Ich trainiere definitiv zu wenig.
Einmal die Woche beim Präsenztraining (vor Corona), während der
Coronabeschränkungen zwei- bis dreimal die Woche online. Leider schaffe ich es
meistens nicht, zusätzlich für mich zuhause zu üben. Zudem bin ich aber auch anderweitig
aktiv, mache regelmäßig Yoga, gehe wandern, fahrradfahren etc. 4. Hältst Du es
für sinnvoll, mit Karate auch im fortgeschrittenen Alter zu beginnen? Absolut. Man
kann die Ausführung an die persönliche körperliche Leistungsfähigkeit bzw.
Beweglichkeit anpassen und unterschiedliche Schwerpunkte legen. Zudem werden
bei uns im Verein so viele verschiedene
Trainingsmöglichkeiten angeboten, dass für jeden etwas dabei ist. 5. Ist es
Deiner Meinung nach besser, explizit in Altersgruppen zu trainieren oder in einer
Gruppe auch mit Jüngeren zusammen? Ich finde
beides reizvoll – und es schließt sich nicht aus. Jeder sollte dort
mittrainieren, wo er sich wohlfühlt. Einfach ausprobieren J 6. Worin liegen
nach Deiner Meinung die Vorteile vom Karatetraining unter gesundheitlichen
Aspekten gegenüber anderen Sportarten? Karate ist ein
Ganzkörpertraining, das ist ein großes Plus. Zudem schult es die Koordination
und ein Stück weit auch den Geist, denn man muss sich einiges merken können.
Mir gefällt auch, dass eine gewisse Philosophie dahinter steht und nicht
ausschließlich die körperliche Ertüchtigung im Vordergrund steht. Es ist zwar
keine Mannschaftssportart, aber dadurch, dass man in Gruppen trainiert, ist es
sehr viel unterhaltsamer als z.B. joggen gehen oder im Fitnesstudio trainieren. 7. Was sollten
Menschen im fortgeschrittenen Alter Deiner Meinung beachten, wenn sie mit dem
Karatetraining beginnen möchten? Das kann man
nicht pauschal beantworten, es kommt immer auf die individuelle Konstitution
an, ob jemand vielleicht bereits körperliche Einschränkungen hat oder wie lange
die Person schon keinen Sport mehr betrieben hat. Das ist übrigens unabhängig
vom Alter ;-) 8. Welche Ziele
hast Du im Karate? Was möchtest Du noch erreichen? In erster Linie
muss mir das Training Spaß machen, das ist das wichtigste für mich. Es ist mir
aber auch wichtig, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln, die technische
Ausführung zu verbessern, Neues zu erlernen. Natürlich möchte ich auch noch die
eine oder andere Gürtelprüfung ablegen, aber konkrete zeitliche Vorstellungen
habe ich dazu nicht. |